Seine Wurzeln vergisst man nicht - mit dem BRK-Herzenswunsch Hospizmobil nach Sizilien
Giuseppe ist in Sizilien geboren und wuchs aufgrund der Trennung seiner Eltern in früher Kindheit in verschiedenen Internaten in Italien auf. Als junger Mann kam er nach Deutschland. Heute lebt der 66jährige mit seiner Familie in Feldkirchen und arbeitete bis zum Ausbruch seiner unheilbaren Krankheit selbstständig. Durch die Begleitsymptome der seltenen Krankheit ist Giuseppe nicht nur körperlich sehr eingeschränkt, auch fällt ihm das Sprechen und Essen schwer. Im letzten Jahr verschlechterte sich sein Gesundheitszustand rapide. Sein größter Wunsch war es deshalb, noch einmal nach Sizilien zu reisen, um dort die Orte seiner Kindheit zu besuchen und einen Teil seiner Verwandten treffen und vor allem, der eigenen Familie die Heimat zu zeigen. Das Team des BRK-Herzenswunsch Hospizmobil konnte ihm diesen Wunsch erfüllen.
Nachdem der Reise von Seiten der Ärzte und dem Herzenswunsch Gremium zugestimmt wurde, begann die aufwendige Planung und Organisation. Diese stellte das gesamte Herzenswunsch-Team vor eine große Herausforderung. Die Helfersuche war allerdings einfach, schnell waren die Plätze vergeben. Diese Fahrt war die erste, über eine so weite Distanz.
Über Genua ging es mit der Fähre Richtung Sizilien. Nach zwanzigstündiger Schiffsreise erreichte das Hospizmobil Palermo. In einem kleinen Ort in der Nähe von Catania war die Unterkunft von Giuseppe und seiner Familie. Begleitet und unterstützt wurden sie von drei freiwilligen Helfer/Innen des Bayerischen Roten Kreuzes.
Giuseppes Neffe Sebastiano und seine Familie empfingen die Reisenden herzlich. Er war selbst einige Jahre in Deutschland und unterstützte mit seinen Ortskenntnissen und kulinarischen Geheimtipps die Gruppe. So standen auch Ausflüge nach Catania, Taormina und Syrakus auf dem Reiseplan. In Catania besuchten sie das Internat, in dem Giuseppe einen Teil seiner Kindheit verbrachte. Giuseppe konnte nochmal im Meer zu baden und am Strand entspannen. Nach vier ereignisreichen und emotionalen Tagen mit vielen Tränen der Freude aber auch eines schmerzlichen Lebewohls, machte sich die Reisegruppe auf die zweitägige Rückreise nach Bayern.
Zufrieden und dankbar, aber auch erschöpft wurde Giuseppe mit Familie wieder nach Hause gebracht. Auch wenn die ganze Reise für ihn sehr anstrengend war, hat es sich gelohnt. Giuseppe hatte die Möglichkeit seiner Familie „sein Sizilien“ zu zeigen und ebenso dort Abschied zu nehmen.
„Eine tolle Erfahrung für uns alle. Uns war es eine große Freude Giuseppe auf seiner Reise zu begleiten und ihm das alles zu ermöglichen“, so Vroni, Cornelius und Daniela, die freiwilligen Begleiter vom BRK-Team-Herzenswunsch.