Hochwasseralarm im Inntal – das Bayerische Rote Kreuz übt den Ernstfall im Rahmen einer Großübung
Rosenheim - Bis zu 300 Einsatzkräfte, 30 Stunden, 9 Einsatzszenarien – viel vorgenommen haben sich die Rotkreuzler des Kreisverbandes Rosenheim für das Wochenende vom 27. und 28. Oktober. Bei einer Großübung im Inntal wollen sie die fachdienstübergreifende Zusammenarbeit der vorwiegend ehrenamtlichen Einsatzkräfte aus den BRK-internen Gemeinschaften üben.
Der Schwerpunkt der Übung wird auf mehreren Unwetter- und Überschwemmungsszenarien liegen. Alle Szenarien beruhen auf realen Einsätzen wie sie z.T. 2013 in Stadt und Landkreis Rosenheim bzw. Deggendorf auftraten. Bei einem Einsatz werden die BRK-Gemeinschaften aus diesem Grund auch von der Feuerwehr Nußdorf unterstützt. Die insgesamt neun Einsatzszenarien sollen gemeinschaftlich bewältigt und die vordefinierten Strukturen während einer Katastrophenlage geübt und vertieft werden. Die Einsätze der Vergangenheit haben gezeigt, dass die geplanten Übungsszenarien durchaus realistisch sind und die Einsatzkräfte komplexe Abläufe üben müssen. Nur so können sie bei Unglücksfällen adäquat Hilfe leisten. Auch zeigte die Vergangenheit, dass die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen BRK Gliederungen (Sanitätsbereitschaft, Bergwacht und Wasserwacht) im Großschadensfall von zentraler Bedeutung ist. Einheiten der Sanitätsbereitschaften übernehmen regelmäßig Aufgaben wie die Unterbringung und Versorgung von Betroffenen sowie medizinische Hilfe. Die Bergwachten hingegen haben die Wasserwachten bei Evakuierungen beim letzten Hochwasser unterstützt.
Nach der Hochwasserlage 2013 in Landkreis Rosenheim, in denen die Rotkreuzorganisationen zusammen mit anderen Hilfsorganisationen über mehrere Tage im Einsatz waren, wurden diverse Verbesserungen eingeführt und auch weiteres Material beschafft. Zudem gab es zahlreiche Innovationen in den einzelnen Bereichen. Dazu zählen neben anderen die Drohnen der Bergwacht, moderne Feldküchen für die Sanitätsbereitschaften und auch die für Hochwasserlagen ausgestatteten Anhänger der Wasserwacht. Dies alles soll nun im Rahmen dieser Großübung angewandt und ausgetestet werden.
Die Übung beginnt am Samstagmorgen mit einer kurzen Unterweisung der Einsatzkräfte in der Unterkunft in Neubeuern. Danach werden die Einheiten nacheinander zu den Einsätzen alarmiert. Erst dann erfahren sie, welches Szenario sie erwartet. Man darf also gespannt sein, was bis zum Sonntagnachmittag so alles passiert. Die Übungsleitung erwartet ein lehr- und aufschlussreiches Wochenende, bei dem aber vor allem auch das Gemeinschaftsgefühl und die Zusammengehörigkeit von Bergwacht, Bereitschaft und Wasserwacht noch gestärkt werden wird. Auf gutes Gelingen.
Foto: Einsatz der BRK-Wasserwacht beim Hochwasser 2013